Montag, 13. Mai 2013

Tequila, Feiertag, shoppen und Besuch aus der Heimat

Meine Befürchtungen über die Tequila-Party waren ein wenig berechtigt. Es gab vor allem und hauptsächlich Tequila, der auch noch am billigsten von allen Getränken war. Aber gut! Ich habe es überlebt und es war ein sehr witziger Abend. Nachdem die Bar in der die Tequila Party stattgefunden hat um 2 geschlossen hat (vielleicht wegen uns ausgelassenen Feiernden?) sind wir noch weiter in die Opal Lounge gezogen. Eigentlich wollte ich den Fehler ja kein zweites Mal machen auf der George Street feiern zu gehen, aber dieses Mal war es doch sehr lustig, weil wir eine ziemlich große Gruppe waren und der Eintritt auch nicht soo teuer war! Das Ganze hat sich dann fröhlich bis um 4 Uhr morgens hingezogen, weshalb ich gottfroh war, dass montags schulfrei war. 
Den Tag haben alle hauptsächlich mit Nichtstun verbracht. Mittags waren Sarah und ich ganz gemütlich in den Botanischen Gärten und danach noch Kaffee trinken.
Dienstags nach der Schule bin ich mit Sarah und Rafael zum Portobello Beach gefahren, der Stadtstrand von Edinburgh, der aber ein ganz schönes Stück von der Innenstadt wegliegt. Das Wetter war mal ausnahmsweise richtig schön und so konnten wir ganz gemütlich ohne Schuhe am Strand entlang bummeln. 
Sehr erheitert hat uns dabei die Szene als ein kleiner Hund einem dicken Mann dessen in Alufolie eingewickeltes Essen entrissen hat und weggerannt ist. Die Besitzerin des Hundes hat daraufhin den Hund ungefähr 10 Minuten über den Strand gejagt, wobei der Hund sie immer auf ca. 50cm hat herankommen lassen um dann wieder wegzurennen. Göttlich!

Abends war immer noch ganz tolles Wetter, weshalb wir dann noch durch die Meadows (ein riesiger Park) und durch die Innenstadt gebummelt sind.
Mittwoch abends war ich mit der italienisch-spanischen Sprachschüler-Connection zunächst im Black Bull, was ein sehr netter Abend war. Danach waren einige noch in Feierlaune und wollten tanzen gehen. Das Problem ist, dass die alle immer erst nachmittags Unterricht haben, während ich morgens um 8.30 Uhr auf der Matte stehen muss. Leider kann ich in solchen Situationen nicht stark und vernünftig sein, sondern bin natürlich mit feiern gegangen, was zwar lustig war, aber auch wieder bis 3 Uhr gedauert hat. Zurück zuhause haben Marco, Ester und ich, von einem Fressflash befallen, noch angefangen Pasta zu kochen, weshalb ich erst um 4 im Bett war und wegen dem frühen Aufstehen sich meine Tagesform am nächsten Tag in engen Grenzen gehalten hat. 
Leider habe ich mich dabei wohl auch ein bisschen erkältet, aber naja..das geht vorbei! Donnerstags abends bin ich gezwungernermaßen mit den anderen noch mit zur Pub Night, wo ich mich aber ganz vernünftig nur 1 1/2 Stunden vergnügt habe um dann brav ins Bett zu gehen.
Am Freitag hab ich Besuch aus der Heimat bekommen! Niko, mein Mitbewohner, hat sich relativ spontan zu einem Besuch entschlossen und war über's Wochenende da. Gleich vorweg: ich war irgendwie zu doof Bilder zu machen, aber sie werden nachgeliefert, wenn ich Nikos Bilder habe!
Freitagsnachmittags hab ich ihn an der Waverley Bridge abgeholt und nachdem wir seine Sachen im Hostel untergebracht haben, haben wir noch eine Runde durch die Old Town gedreht bevor wir dann zu mir ins Wohnheim gegangen sind, wo Marco mal wieder großartige Pasta für uns alle gemacht hat. Nach dem Essen waren wir dann noch im Antiquary, wo wir ein bisschen Sarahs letzten Abend begossen haben. Nach einer sehr traurigen Verabschiedungsszene auf der Straße (Sarah ins Wohnheim zurück, wir weiter in die Stadt) war ich dann doch etwas geknickt, aber Niko konnte mich natürlich aufmuntern und besuchen werde ich Sarah höchstwahrscheinlich auch! In der Stadt waren wir dann noch auf ein Bier im Finnegan's, deren Live-Band mich an dem Abend leider nicht so ganz überzeugt hat, was aber dem schönen Abend keinen Abbruch getan hat.
Am nächsten Morgen haben wir ganz Touri-mäßig eine Free-City-Tour mitgemacht, die an sich sehr cool war, wenn man davon abgesehen hat, dass wir 2 1/2 Stunden bei gefühlten 5 Grad, Windstärke 12 und waagrechtem Regen draußen unterwegs waren. Dafür haben wir uns danach mit einem superleckeren Burger und im Anschluss mit etwas Shopping belohnt. Niko war dann richtig hardcore drauf und hat noch alleine den Arthur's Seat bestiegen, während ich als gute Hausfrau unser Abendessen eingekauft habe. Den Abend haben wir dann ganz gemütlich bei mir im Wohnheim mit Essen und Film schauen verbracht, was nach diesem Tag sehr entspannend war. 
Leider war auch gestern das Wetter nicht besser, weshalb wir den Vormittag und Mittag im National Museum verbracht haben, was aber super toll war! Die Ausstellungen sind wirklich alles total interessant und besonders die interaktiven Teile für Kinder machen sehr viel Spaß! Man kann sogar einen Testdrive in einem Formel1-Wagen machen (auf einem Screen natürlich!), was manch 10-Jähriger in der Schlange vor mir besser konnte als ich (Wie soll man diese verfluchten Autos auch grade halten?). Danach waren wir im Brass Monkey zum Film schauen. Diesmal gab's Fear and Loathing in Las Vegas, was auf Englisch ungefähr so gut zu verstehen ist, wie ein Film auf Hindi, aber gut! Nett war's trotzdem! Danach haben wir den Calton Hill bestiegen, damit Niko auch mal den tollen Ausblick von da oben genießen konnte. Zum Glück war das Wetter dann mal besser, was wir gleich ausgenutzt haben und noch zu den Meadows gelaufen sind. Dort waren wir dann noch essen, was uns beide in einen Gourmet-Pie-Himmel versetzt hat! Sooo lecker, unglaublich! Zum krönenden Abschluss waren wir danach noch Eis essen und Bier trinken und so schnell war das tolle Wochenende mit vielen Unternehmungen, gutem Essen und guten Gesprächen dann auch schon wieder vorbei! Schade!
Heute Morgen hab ich Niko dann an der Waverley Bridge wieder verabschiedet und bin dann ganz brav in die Schule gegangen. Dort haben wir heute unseren Irland-Trip gebucht. Kaplan organisiert nämlich einen zweitägigen Trip nach Irland (Dublin und Belfast) in zwei Wochen, wo Rafael, ich und noch ein paar andere mitfahren werden! Freu mich schon sehr drauf!
Heute war dann ein sehr relaxter Tag und morgen steht schon der nächste Besuch ins Haus, auf den ich mich auch sehr freue! Jonas kommt vorbei und bleibt auch ein paar Tage im schönen Edinburgh! Ich hoffe, er erwischt ein bisschen besseres Wetter als der arme Niko!
So, und jetzt werden Hausaufgaben gemacht! :)


Sonntag, 5. Mai 2013

Tanzende Nackte, Museen, Rugby und Wandern

Als Erstes ein kurzer Nachtrag der Bilder vom letzten Mal vom Botanischen Garten:


 Die Woche begann am Montag wieder ganz normal mit Schule. Mittags war ich dann mit Beatrice in der Camera Obscura, ein Museum mit einer echten Camera Obscura und einer Ausstellung mit ganz vielen verschiedenen optischen Täuschungen und Spielereien, was sehr lustig ist! Außerdem haben sie auch noch eine Dachterrasse von der man einen ganz tollen Blick über Edinburgh hat.


Am Dienstag nach der Schule waren wir im National Museum of Scotland, von dem ich unglaublich begeistert war und wo ich unbedingt nochmal länger mit mehr Zeit hinmöchte. Das Museum hat ganz viele verschiedene Ausstellungsteile, von naturkundlichen über geschichtliche bis zu ethnokulturellen Ausstellungen und es ist einfach superschön gemacht.
Am Abend war ich dann mit Sarah und Annette auf dem Calton Hill, wo das Beltaene Fire Festival stattgefunden hat. Das ist ein Festival zum Frühlingsbeginn, was auf den alten irischen (keltischen) Kalender zurückgeht und Analogien zur Walpurgisnacht hat. Es war ein völlig verrücktes Erlebnis, weil echt viele sehr schräg verkleidetete Gestalten unterwegs waren. Überall auf dem Calton Hill wurden dann Feuer entfacht und Prozessionen sind herumgezogen, die mit Trommeln, seltsamen Trillerlauten und Tänzen den Frühling "beschworen" haben. Ein großer Teil der Tänzer war auch nackt bzw. fast nackt, was erstens überraschend war, weil sie plötzlich vor uns standen und zweitens, weil es so unglaublich kalt war, dass wir schon in Winterjacken gefroren haben. 

Leider ist hier der 1. Mai kein Feiertag, weshalb wir am nächsten Tag ganz normal Schule hatten. Mittags war ich dann ein bisschen in der Stadt unterwegs und abends mit Beatrice und Sarah im Black Bull, wo zwei Jungs Gitarre gespielt und gesungen haben. Hier gibt es echt viel Live-Musik in Pubs und bisher hab ich es leider noch nicht in einen Pub mit Folk-Musik geschafft, denn ansonsten haben die Musiker hier das ziemlich gleiche Repertoire drauf. Es ist zwar jedes Mal cool, aber die Lieder wiederholen sich dann doch immer wieder. Am Donnerstag waren wir mittags wieder im Brass Monkey zum Film schauen, diesmal gab es "Dazed and Confused" mit Ben Affleck, Matthew McConaughey und Milla Jovovich in jungen Jahren. Abends waren wir dann noch für ein kurzes Bier in einer Bar bei uns in der Nähe. Freitags haben Beatrice und ich ein wunderschönes Café bei uns ums Eck ausprobiert, alles sehr ökologisch und hip da, aber wunderwunderschön eingerichtet.
Am Abend stand das große Ereignis des Rugby-Games an, wo wir mit Mike, unserem Social Programme Manager der Schule und einigen anderen Kaplan-Leuten hingegangen sind. Edinburgh Rugby gegen die Newport Dragons im Murrayfield Stadion. Es war superwitzig, auch wenn ich die Regeln nicht verstanden habe. Der einzige Minuspunkt war das Wetter, denn 90 Minuten bei waagrechtem Regen und eisigen Temperaturen sind nicht ganz so cool. Gelohnt hat es sich aber trotzdem, schon allein wegen den schottischen Fans, die mit Herzblut bei der Sache waren ("C'mon Edinbra, wake up, you clowns!"). Das nachfolgende Bild beschreibt das Spiel eigentlich ganz gut, die meiste Zeit liegen alle auf einem Haufen und prügeln sich.
Nach dem Spiel waren wir noch in zwei Pubs, dem Alexander Graham Bell und wieder im Black Bull, um unter anderem noch ein bisschen Beatrice's letzten Abend zu begießen.
Am Samstagmorgen waren Sarah und ich schon wieder früh unterwegs und sind in die Pentland Hills gefahren, ein Regional Park, ca. eine halbe Stunde vom Stadtzentrum entfernt, wo es sehr viele Wanderwege gibt. Ich hatte mich ein bisschen auf Wanderspazieren eingestellt, aber die Wege waren doch recht steil und unwegsam, was uns aber nicht davon angehalten hat sämtliche Gipfel zu erklimmen und 4 Stunden lang feste zu wandern. Die einzigen Probleme stellten dabei meine Schuhe da, die zwar warm und wasserfest sind, aber über kein Profil verfügen, weshalb ich gegen Ende beim Abstieg mehr gerutscht und hingefallen als gelaufen bin. Das zweite "Problem" war der Wind, an den ich mich zwar mittlerweile gewöhnt habe, der aber oben auf den Gipfeln so stark war, dass es uns beinahe weggeweht hätte. Trotz allem war es wunderschön, wir hatten tolle Aussichten und haben sogar freilaufendes Highland Cattle gesehen. (Sarah wollte unbedingt nahe ran und Fotos von ihnen machen, ich war etwas besorgt, da keinerlei Zäune vorhanden waren und ich nicht wusste wie territorial diese Tiere sind. Mit meinem etwas glatten Schuhwerk wollte ich mich auch nicht auf ein Wettrennen mit einer solchen Kuh einlassen.) 

 Zu dem Gipfel ging es unter anderem hinauf. Sieht nicht hoch aus, ist es auch nicht, aber steil!
 Selbstauslöser-Fotos! 10 Minuten Arbeit für ein semi-gutes Foto! ;)
 Hairy coos, as you say in Scotland!

Ja, es war etwas matschig!
 Zurück zuhause waren wir so kaputt, dass wir unsere Zimmer für den Rest des Tages nicht mehr verlassen habe und ich 10 Stunden lang geschlafen habe. Heute waren wir dann ein bisschen in Morningside, einem Stadtteil etwas außerhalb vom Stadtzentrum, wo es total viele süße kleine Geschäfte und Cafés gibt. Heute Abend ist eine Tequila Party, wo gefühlt die ganze Schule hingeht, da morgen Spring Bank Holiday ist und wir keine Schule haben. Ich hab schon etwas Angst und hoffe, dass sie auch andere Sachen als Tequila zu trinken haben, ich bin ja schließlich keine 18 mehr, höhö!



 

Sonntag, 28. April 2013

Italienischer Geburtstag, Irish Pubs,Gärten und krank sein

So, jetzt ist schon die zweite Woche vorbei. Verrückt, auf der einen Seite kommt es mir so vor, als wäre ich schon ewig hier, auf der anderen Seite kann ich aber gar nicht glauben, dass schon die zweite Woche vorbei ist. 
Montag begann wieder ganz normal mit Schule. Um mal ein bisschen was darüber zu berichten: ich habe jeden Tag von 8.30 bis 11.45 Uhr Schule und darin insgesamt 2 Schulstunden. Die erste bei Paul, einem sehr lustigen Schotten mit wunderbarem schottischem Akzent und die zweite bei Bobby, einem Inder, der aber in Edinburgh aufgewachsen ist. Bobby ist auch sehr nett, aber ein bisschen hyperaktiv, sehr laut und erzählt sehr viel, was ein bisschen anstrengend sein kann, grade wenn man etwas unausgeschlafen ist. Deshalb hat auch sein Satz: "I was much, much more energetic when I was in my twenties." bei allen für großes Entsetzen gesorgt, weil man sich gar nicht vorstellen kann, wie jemand noch energiegeladener sein kann. Aber er ist trotzdem sehr nett und regt immer Diskussionen an. Diskutieren und Meinungen begründen ist sowieso das, was wir hauptsächlich im Unterricht machen, was ziemlich cool ist.  
Montag war Loris' Geburtstag, den wir abends bei uns im Appartment gefeiert haben. Loris hatte beschlossen für uns zu kochen, was ein größeres logistisches Unterfangen war (wir waren neun Leute!) und Teile des Essens in anderen Appartements gekocht werden mussten, weil nicht genügend Töpfe und Herdplatten vorhanden waren. Aber mit Hilfe von Marco (unserem neuen Mitbewohner aus Rom) war alles unter Kontrolle und so gab es am Schluss 3 superleckere Sorten Pasta, Wein, Pimm's und so weiter...yum! Zu fortgeschrittener Stunde haben wir uns dann noch entschlossen in einen Pub zu gehen, wo wir auch bis 3 Uhr geblieben sind, getanzt und gefeiert haben. Deshalb waren am Dienstag in der Schule alle nicht besonders fit.
Dienstag verlief dementsprechend eher ruhig. Mittags waren Beatrice und ich noch in den Botanischen Gärten, die direkt bei uns um die Ecke sind und ein wunderschöner, ruhiger Ort zum Entspannen sind.
(leider spinnt grade das Programm hier, weshalb ich keine Bilder hochladen kann. Sie werden aber nachgeliefert!)
Mittwochs nach der Schule waren Sarah, Rafael und ich ein bisschen in der Stadt unterwegs, haben uns bei Sonnenschein in die Princes Street Gardens gesetzt und sind ein bisschen herumgebummelt. Abends waren wir im Finnegan's Wake, einem Irish Pub. Eigentlich ist es ja ziemlich doof in Schottland in einen Irish Pub zu gehen, aber der ist tatsächlich ziemlich cool, vor allem da dort jeden Abend eine Live-Band spielt und das Bier dort nur 1,90 kostet ;). 
Am Donnerstag nach der Schule habe ich dann das gute Wetter ausgenutzt und bin nach Leith gelaufen, dem Hafenviertel von Edinburgh. Vielleicht kommt dem einen oder anderen Leith aus dem Film "Trainspotting" bekannt vor. Leith ist ziemlich cool, da es etwas heruntergekommener und schäbiger ist als die herausgeputzte Innenstadt von Edinburgh. Mein ganzer Rundweg bis zum Hafen hat auch 2 1/2 Stunden gedauert, wobei ich hinterher auf der Karte gesehen habe, das ich anfangs einen riesigen Umweg gelaufen bin...aber so sieht man mehr von der Welt! Am Abend war dann wieder Pub Night von der Schule angesagt, diesmal im Finnegan's, wo wir auch schon am Abend vorher waren. Es war aber wieder ein sehr witziger Abend! 
Weniger witzig waren allerdings jetzt die letzten 2 Tage, da ich mir wohl Donnerstag irgendwo (vielleicht auf der Toilette vom Pub?) einen unschönen Virus eingefangen habe, der mich die völlig lahmgelegt hat und von Freitagnachmittag bis heute Nachmittag komplett an mein Zimmer gebunden hat. Und 2 komplette Tage in einem 6 qm^2 Zimmer machen wirklich nicht viel Spaß! Jetzt fühle ich mich aber langsam schon wieder auf dem Weg der Besserung, zum Glück!
Für die nächste Woche ist noch nichts besonderes geplant, ich lasse mich mal überraschen. Gestern ist Andreas zurückgeflogen und eigentlich hätten wir heute einen neuen Mitbewohner bekommen sollen, aber wir haben noch nichts von ihm gesehen...man darf gespannt sein!
 

Sonntag, 21. April 2013

Pubs, Highlands und schottisch feiern

Heute mal ein etwas längerer Post, aber es ist auch viel passiert!
Um uns mental auf die Pub Night vorzubereiten, haben wir Donnerstag tagsüber eigentlich gar nichts gemacht. Abends um 20 Uhr ging es dann los, ganz bourgeois mit dem Taxi, was hier aber superbillig ist, wenn man es sich teilt. Leider hat uns an dem Treffpunkt niemand von der Schule abgeholt, weshalb wir uns dann alleine auf die Suche nach dem Pub gemacht und ihn schließlich auch gefunden haben. Allgemein gesagt, waren alle Pubs, in denen wir an diesem Abend waren ziemliche Touristenfallen, weil sie alle in dem Feier-Eck von Edinburghs Old Town liegen, aber es war trotzdem ein cooler Abend.
(Das war das globe, der letzte Pub in dem wir waren. Wie man vielleicht sieht, singt gerade jemand Sweet Caroline als Karaoke. So gut, wie man eben nachts um 1 in einem Touri-Pub Sweet Caroline singen kann.).
Nach der Pub Night waren alle am Freitag natürlich nicht 100% fit, aber trotzdem sind Beatrice, Sarah, Rafael und ich am Freitag nach der Schule noch in die Stadt, sind ein wenig durch die Princes Street Gardens und die Old Town geschlendert, haben was gegessen und sind dann auf den Calton Hill gestiegen um noch etwas Sonne zu tanken.
Da wir am Donnerstag einen Tagesausflug in die Highlands gebucht hatten und Samstag deshalb früh raus mussten, verlief der Freitagabend sehr ruhig.
Am Samstagmorgen ging es dann mit rabbie's Tours los in die Highlands. Der erste Stopp war ein Wasserfall bei Dunkled...
 
 
... mit einer sehr schönen Brücke darüber.
Der nächste Stopp war dann Pitlochry, was ein ziemliches Touristennest ist, aber einen sehr süßen Tea Room hat. Danach ging es weiter zum Queen's View, einem Aussichtspunkt über Loch (schottisch für Lake) Tummel.
Hier sieht man unsere Kaplan-Ausflugsgruppe ;)
Nach Queen's View ging es zur Dewar's Aberfeldy Distillery inklusive Führung durch dieselbige und Verkostung des hauseigenen Whiskys. 
Der letzte Stopp der Tour war dann Killin, wo es ehrlich gesagt nicht besonders viel zu sehen gab, aber man ganz cool auf Felsen am Flussufer des River Tay herumklettern konnte.
Die Rückfahrt verlief zu großen Teilen wunderschön am Ufer des Loch Tay entlang. 
Abends war nicht lange Zeit zum Verschnaufen, denn um 21 Uhr ging es schon weiter ins Pub. Diesmal ein echter local pub - The Antiquary -, der wunderwunderschön ist. Es gab sogar Live-Musik von einem Gitarristen und beim letzten Lied (Hey Jude) hat der ganze Pub mitgesungen. Hachja! Am späteren Abend hat die Gruppe sich dann irgendwie aufgeteilt und Beatrice, Leticia und ich haben beschlossen noch feiern zu gehen. Long story short: wir sind in der Opal-Lounge gelandet, was ein bisschen mein Fehler war. Opal-Lounge = Schickimicki Club in Schickimicki-Straße. Auf jeden Fall haben wir mit unseren Outfits (Jeans, Chucks, T-Shirt) die Verwunderung vieler Besucher auf uns gezogen, da wir unsere gürtelbreiten, schulterfreien Glitzerkleider und 15cm-Absätze leider zuhause vergessen hatten. So ein Pech! Die Musik war aber nicht schlecht und so haben wir dann vollkommen underdressed unter lauter Sturzbetrunkenen bis 3 Uhr getanzt.
Aus diesem Grund hat der Tag heute ruhiger begonnen. Heute Nachmittag habe ich mich dann mit Beatrice und Sarah an der National Gallery of Scotland getroffen, die wir uns anschließend angeschaut haben. Wunderschöne Bilder und Skulpturen, aber eine grauenhafte Beleuchtung. Gelohnt hat es sich aber trotzdem!
Hier sieht man das Bild names "Reverend Robert Walker Skating on Duddingston Loch", was anscheinend einen gewissen Kult-Status hat.
Danach war noch ein wenig shoppen angesagt, was für mich völlig befremdlich ist an einem Sonntag einkaufen zu können. Den Abend haben wir mit Hausaufgaben machen (vorbildlich!) und kochen/essen verbracht.
Morgen beginnt schon die zweite Woche hier, allerdings kommt es mir auch schon so vor als wäre ich schon ewig hier! Ich bin sehr gespannt, was die neue Woche so mit sich bringt.



 

 

Mittwoch, 17. April 2013

Der schulische Ernst beginnt

Nach einem recht spannenden und schönen Wochenende hat nun am Montag der Ernst des Lebens begonnen: die Sprachschule. Am Montagmorgen wurden wir zur Schule begleitet, was ein recht weiter Weg von einer halben Stunde ist (der dazu noch konstant bergauf geht) - und meine Pläne mir ein Fahrrad zuzulegen sofort vernichtet hat. Dort angekommen wurden wir sehr nett begrüßt, dann folgten Einstufungstest, Infos über die Schule und ein kurzer Ausflug zum Castle:
Nachdem wir zurück waren, bekamen wir unsere Kurseinteilung mitgeteilt und dann ging es in einen ziemliche coolen Pub namens Ghillie Dhu für die Welcome Drinks. Dort hab ich das zweite schottische Nationalgetränk nach Whisky, Irn Bru (ein pappsüßer, knallorangener Softdrink), probiert, was ich persönlich ziemlich scheußlich fand. Am Abend sollte dann eine Welcome-Party steigen, die sich im Endeffekt allerdings nur aus fünf Leuten zusammensetze, was aber trotzdem sehr witzig war. 
Am Dienstag war dann das erste Mal richtig Unterricht. Ich muss sagen, dass ich anfangs nicht sehr begeistert war, weil die Dinge, die wir behandelt haben und wie wir sie behandelt haben für mich keinen richtigen Lerneffekt hatten, aber wahrscheinlich musste ich mich einfach daran gewöhnen, denn heute hat es auch schon viel mehr Spaß gemacht. Die Lehrer (Paul und Bob) sind auch sehr nett und enthusiastisch bei der Sache. Vor allem Bob ist sehr, sehr offen und erzählt gerne von sich, so hat er heute mir und zwei anderen bei einer Gruppenarbeit durch die Blume von dem Verlust seiner Jungfräulichkeit erzählt (es ging um den sozialen Druck, der deshalb auf Jugendlichen lastet), aber ich war doch recht...überrascht über soviel Offenheit seitens eines Lehrers.
Gestern Abend sind Beatrice, Andreas, Sarah, Rafael, Loris und ich zu einem Ceilidh gegangen. Das ist eine schottische Tanzveranstaltung bei der einem schottische Tänze beigebracht werden und eine Live-Band traditionelle Musik spielt. 


Am Anfang waren wir etwas zurückhaltend, aber besonders wir Mädels wurden dann ständig von meist älteren Schotten in Kilts zum Tanzen aufgefordert, die uns dann gezeigt haben wie es geht. Und nach der ersten Schüchternheit war es so unglaublich witzig! Bei fast allen Tänzen wird man irrsinnig schnell im Kreis gewirbelt und muss ständig hüpfen und springen. Je mehr Leute tanzen und je lustiger die Musik wurde umso ausgelassener wurden die Schotten und man konnte dem Tanzen wirklich nicht mehr entrinnen, aber ich muss sagen, dass sich die 6 Pfund Eintritt mehr als gelohnt haben. Wir hatten so einen Spaß, dass wir gesagt haben, dass wir jetzt jeden Dienstag zum Ceilidh gehen!
Heute nach der Schule sind wir in einen supercoolen Pub gegangen. Er heißt Brass Monkey und dort wird jeden Mittag um 3 im Hinterzimmer ein Film gezeigt, den das Publikum sich aussuchen darf. Das Zimmer ist mega gemütlich, man darf die Drinks von der Bar mit reinnehmen und auf einer großen Leinwand den Film schauen. Heute lief Educating Rita, was tatsächlich auch ein echt guter Film war.
Heute Abend haben wir uns zu mehreren bei uns in der Küche getroffen, noch ein bisschen was gegessen, zum Beispiel eine brasilianische Kalorienbombe, die aus Kakaopulver, Butter und Kondensmilch besteht, Spiele gespielt und Musik gehört. Es war recht lustig, aber der Abend hat recht früh geendet, da wir uns alle mental auf die morgige Pub Night vorbereiten müssen.
 

Sonntag, 14. April 2013

Erste Schritte

So, gegen Ende des zweiten Tages hier in Edinburgh melde ich mich mal wieder. 
Nachdem ich mich gestern von meinen Eltern und Max am Flughafen verabschiedet hatte, war ich auch doch ein wenig geknickt und natürlich aufgeregt davor, was jetzt kommen mag. Flug und Fahrt zum Wohnheim verliefen - bis auf einmal falsch Aussteigen - problemlos und auch im Wohnheim wurde ich freundlich empfangen. Das Zimmer ist klein.... sehr klein, aber es reicht zum Wohnen.

 Nachdem ich mich ein bisschen eingerichtet hatte, bin ich nochmal losgezogen zu Tesco, der gleich um's Eck ist. Dort habe ich alle anderen Einkaufenden genervt, da mich der Supermarkt - übermüdet wie ich war - komplett überfordert hat, weil natürlich auch alle mit ihren Einkaufswagen auf der anderen Seite fahren und andersherum laufen. Habe mir auf jeden Fall einige böse Blicke eingefangen! Danach hab ich mich noch ein bisschen in der Umgebung umgeschaut, die echt cool ist. Laut Reiseführer ist Broughton auch ein Szene-Viertel, was man auch deutlich am Hipster-Style der Leute auf der Straße ist. Fühle mich ein wenig underdressed... Den Rest des Abends hab ich etwas geknickt auf meinem Zimmer verbracht, weil ich mich doch ein wenig allein gefühlt habe und alles so neu war.

Heute war aber schon alles wieder besser. Heute Morgen habe ich Andreas kennengelernt, der mit mir in der 5er-"Wohnung" wohnt. Zum Englisch sprechen komme ich mit ihm allerdings nicht, da er auch aus dem Frankenland kommt. Zusammen haben wir dann heute die Stadt erkundet. Losgelaufen sind wir bei grauem Himmel, Nieselregen und saukaltem Wind. Aber das Wetter ändert sich hier so rasend schnell, dass wir 3 Stunden später mit Sonnenbrillen und ohne Jacke vor einem Pub auf der Straße saßen. Verrückt! Verrückt sind auch die Schotten, die bei 13 Grad und etwas Sonne mit kurzen Hosen, T-Shirt und Flip Flops rumlaufen. Wir sind eine ziemlich große Tour durch die Stadt gelaufen, über die North Bridge zum Castle, durch Teile der Old Town über die New Town bis zum Calton Hill, den wir bei wunderschönem Wetter bestiegen haben und von dem man eine grandiose Aussicht über die Stadt und den Firth of Forth hat.
Zum Vergleich: bei diesem Wetter waren wir auf dem Castle:
 Und bei diesem Wetter auf dem Calton Hill:
 Auch wenn das Wetter wunderschön war, so bläst einem der Wind fast um und mit schönen Haaren ist hier gar nix:
Nach fast 4 Stunden Erkundungs-Tour waren wir dann wieder daheim. Gleich wollen wir noch kochen und heute Abend mal noch einen Pub ausprobieren.
Morgen früh um 8 Uhr werden wir vom einem Mitarbeiter der Kaplan Colleges abgeholt und werden zur Schule gebracht, wo morgen der große Einführungs-Tag ist. Ich bin sehr gespannt!

 

Donnerstag, 11. April 2013

Noch 2 Tage...

Der Regen prasselt nur so auf's Dach. Seit den drei Tagen, in denen Max und ich hier in Freudenstadt bei meinen Eltern sind, regnet es durchgehend. Und laut der Wettervorhersage wird es auch in Edinburgh - zumindest in den nächsten Tagen - nicht anders werden. 
Ja, Edinburgh ... Dort verweile ich ab Samstag für die nächsten zwei Monate und mache einen Englisch-Sprachkurs. In die Stadt verliebt habe ich mich schon letztes Jahr im Januar als ich dort für 4 Tage Urlaub gemacht habe. Deshalb war für mich klar: wenn ein Englisch-Sprachkurs, dann dort!
Und jetzt ist es soweit! Die letzte Zeit war ausgefüllt mit Bachelor-Arbeit schreiben, Zimmer für den Zwischenmieter umräumen und einer legendären WG-Party. Ich habe gar nicht besonders viele Gedanken an die bevorstehende Zeit verschwendet und jetzt sind es auf einmal nur noch zwei Tage. Die ganze Zeit schwirren mir Fragen durch den Kopf, die sich im Kern alle darum drehen, wie es nur dort werden wird. Neue Stadt, neue Leute, andere Sprache,...
Es ist ein Gefühlsmix zwischen aufregend-spannend-unheimlich-freudig. Wobei freudig eindeutig überwiegt!


Ich hoffe sehr, dass ich mein hehres Blog-Vorhaben nicht schleifen lasse. Wer also ab und an mal lesen und sehen möchte, was bei mir im hohen Norden auf der Insel so vor sich geht, der möge doch gerne des öfteren hier vorbeischauen.
Am 8. Juni bin ich wieder zurück, aber ab Ende Juni/Anfang Juli wird der Blog weitergeführt, da ich mich dann höchstwahrscheinlich für einige Wochen in Kanada herumtreiben werde!